EVEL KNIEVEL – EIN LEGENDÄRES LEBEN MIT LEGENDÄREN STUNTS

Robert Craig „Evel“ Knievel (17. Oktober 1938 - 30. November 2007) war mehr als nur ein Stuntkünstler – er war eine lebende Legende und eine der ikonischsten Figuren der amerikanischen Popkultur. Als wagemutiger Motorradfahrer und Showman machte er sich durch atemberaubende Sprünge einen Namen, die ihn vom amerikanischen Hinterland bis in die Metropolen der Welt führten. Knievel war ein Synonym für Abenteuer, Verwegenheit und die unerschütterliche Entschlossenheit, selbst die gewagtesten Herausforderungen zu meistern.

Der Aufstieg eines Stunt-Phänomens

Evel Knievels Karriere begann bei ländlichen Jahrmärkten, aber es dauerte nicht lange, bis er in ausverkauften Stadien und auf weltweiten TV-Bühnen für seine atemberaubenden Stunts bekannt wurde. Sein Spezialgebiet: Motorradsprünge über Rampen, die ihn und seine Maschinen an ihre physikalischen Grenzen führten.

Bereits 1967 sorgte Knievel mit seinem spektakulären Sprung über den berühmten Springbrunnen des Caesar's Palace in Las Vegas für weltweiten Ruhm. Dieser Stunt brachte ihm nicht nur internationale Bekanntheit, sondern auch den Beinamen „Evel“, den er sich nach einer Verfolgungsjagd mit der Polizei zulegte. Der Name „Evil Knievel“ wurde zunächst als Scherz in einem Gefängnisgespräch geprägt, doch Knievel fand Gefallen daran und änderte ihn später in „Evel“, was ihm eine charmante, aber gleichzeitig gefährliche Aura verlieh.

EVEL KNIEVEL UND TRIUMPH – Die Partnerschaft mit der Legende

Ein fester Bestandteil von Knievels Mythos war seine Partnerschaft mit TRIUMPH Motorcycles, die ihm in den entscheidenden Jahren seiner Karriere die Motorräder zur Verfügung stellte. Ab 1967 fuhr Knievel ausschließlich TRIUMPH-Bikes, insbesondere die Bonneville T120. Der überragende Ruf der Marke für Zuverlässigkeit und das präzise Handling machten sie zu seiner bevorzugten Wahl für seine atemberaubenden Sprünge. Es war auf der TRIUMPH Bonneville, dass Knievel den berühmten Sprung über den Springbrunnen des Caesar’s Palace wagte, bei dem er, trotz des dramatischen Sturzes, zur Legende wurde.

Diese Partnerschaft hielt bis zu Knievels letzten öffentlichen Auftritten 1978, als er erneut auf einer TRIUMPH Bonneville T140 zu sehen war. In diesem Jahr, verletzt und etwas ruhiger, führte er weniger riskante Stunts aus und beendete seine Karriere 1980 in Puerto Rico – ebenfalls auf einer TRIUMPH.

Der Snake River Canyon Jump – Knievels größter Stunt

Der wohl spektakulärste und gefährlichste Stunt in Knievels Karriere war der Sprung über den Snake River Canyon im Jahr 1974. In einer dampfgetriebenen Rakete, die als „Skycycle X-2“ bekannt wurde, versuchte Knievel, die 500 Meter breite Schlucht in Idaho zu überqueren. Zuvor hatte er eine speziell modifizierte TRIUMPH Bonneville T120 – das „Skycycle“ – entwickelt, um den Grand Canyon zu überfliegen, aber eine Weigerung der Behörden zwang ihn, den Plan zu ändern. Nachdem er den Snake River Canyon ins Visier nahm, baute er zusammen mit Raketeningenieur Bob Truax eine dampfgetriebene Rakete, die ihn über die Schlucht katapultieren sollte.

Am 8. September 1974 drückte Knievel den Startknopf, doch der Stunt scheiterte dramatisch. Der Fallschirm löste sich bereits beim Start, und Knievel verlor die Kontrolle über das Skycycle. Doch wie durch ein Wunder überlebte er den Sturz und landete nur knapp vor dem Abgrund. Der Snake River Canyon Jump bleibt als einer der riskantesten Stunts in die Geschichte eingegangen – und als Höhepunkt von Knievels Legende.

Ein bleibendes Vermächtnis

Evel Knievels Mut und seine unerschütterliche Entschlossenheit, immer wieder aufzustehen – selbst nach schweren Verletzungen – machten ihn zu einer Inspiration für Millionen. Mehr als 175 Sprünge vollführte er während seiner Karriere, und das Vermächtnis, das er hinterließ, ist unvergessen. Knievels Einfluss ist auch heute noch spürbar: Viele der heutigen Stuntkünstler und Extremsportler nennen ihn als ihre Inspiration, und in jedem Kind, das einen Sprung auf dem Fahrrad wagt, lebt der Geist von Evel Knievel weiter.

Im Jahr 2024 jährte sich der Snake River Canyon Jump zum 50. Mal. Zur Feier dieses Jubiläums führten Knievels Sohn Kelly und die Stunt-Legende Robbie Maddison eine Parade durch Twin Falls, Idaho, auf speziell designten TRIUMPH-Bikes, die dem ursprünglichen Design von Knievels „Color me Lucky“-Maschine nachempfunden waren.

Evel Knievel starb am 30. November 2007, aber der Mythos und die Inspiration, die er hinterließ, leben weiter. Er war mehr als ein Stuntman – er war ein Symbol für den Drang, das Unmögliche zu versuchen und zu überwinden, und der Name „Evel Knievel“ bleibt für immer untrennbar mit den größten Motorrad-Stunts aller Zeiten verbunden.

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